Zertifikationsleistungen oder Zulassungserweiterungen
Die Physiotherapie entwickelt sich sehr schnell weiter. In der Grundausbildung zum Physiotherapeuten können nicht alle Therapieformen vollständig gelehrt werden. Dies erfolgt nach der Grundausbildung in verschiedenen Fortbildungskursen, die alle mit einer schriftlichen und praktischen Prüfung enden. Diese Kurse werden vom Berufsverband angeboten und durchgeführt.
Manuelle Lymphdrainage
Die manuelle Lymphdrainage ist Mitte der 60er Jahre für Frauen nach Brust-Amputationen entwickelt worden. Durch die Entfernung von Lymphknoten in der Achselhöhle ist der Lymphfluss im Arm unterbrochen worden und es entwickelte sich ein Ödem von der Hand bis zur Schulter. Die Wirkung der manuellen Lymphdrainage ist so erfolgreich, dass sich diese Therapieform auch im Bereich des Sports und in der Gelenkchirurgie durchgesetzt hat. Durch den beschleunigten Ergussabbau kann der Patient früher belasten und der Heilungsprozess wird beschleunigt.
Manuelle Therapie
Die manuelle Therapie ist ein Produkt der modernen Medizinforschung. In der Biomechanik hat man festgestellt, dass eine Gelenkbewegung immer aus zwei Komponenten besteht. Ein Rollen und ein Gleiten. Bei einer Störung der Gelenkmechanik schränkt unser Körper zuerst das Gleiten ein, um den Knorpel zu schützen. Die Gelenkfunktion kann der Therapeut über kleine Gleitbewegungen im Gelenk wieder herstellen.
Durch diese Technik ist der Therapeut in der Lage, ein Gelenk knorpelschonend und schmerzarm vollständig wieder herzustellen.
Bobath-Therapie
Die Bobath-Therapie wird bei neurologischen Krankheitsbilden, wie Schlaganfall, MS und Parkinson-Syndrom sehr erfolgreich eingesetzt. Bei einer zentralen Störung (die Störung liegt im Gehirn) wird der Patient in verschiedene Ausgangspositionen gebracht und soll nun selektive Bewegungen in verschiedenen Gelenken durchführen. Durch mehrmaliges wiederholen löst sich die Spastik und die Qualität der Bewegung nimmt zu.
Propriozeptive Neuromuskuläre Faszilition (PNF)
Das Zusammenspiel zwischen Nerv, Muskel und Gelenk macht erst eine Bewegung möglich. Die Muskulatur ist um ein Gelenk spiralförmig angeordnet und hat neben einer Hauptfunktion eine oder mehrere Nebenfunktionen, so dass eine dreidimensionale Bewegung im Raum möglich ist. Die Koordination dieser Bewegung wird im Gehirn angebahnt und über das Nervensystem bis zum Muskel weitergeleitet. Kleinste Störungen in diesem System aus Nerv, Muskel und Gelenk können mit dieser Technik behoben werden und schützen uns vor chronischen Gelenkproblemen.
Kieferbehandlung im Rahmen der Manuellen Therapie
Störungen im Bereich der Kiefermotorik können nicht nur die Zähne schädigen, sondern auch Probleme wie Kopfschmerzen, Schlafstörungen und Muskelverspannungen auslösen. Die Zusammenarbeit zwischen Zahnarzt und Physiotherapeut wird immer erfolgreicher für den Patienten.
Schroth-Therapie
Diese Therapieform ist speziell entwickelt worden für die Behandlung von Skoliosepatienten. Skoliose ist eine Störung des Längenwachstums und tritt meistens zwischen dem 12. – 14. Lebensjahr auf. Herbei kommt es zu einer Seitverkrümmung der Wirbelsäule. In verschiedenen Ausgangspositionen, die vom Therapeuten auf das Krankheitsbild abgestimmt werden, wird mit dem Patienten ein Trainingsprogramm eingeübt, das täglich zu Hause weitergeführt wird. Die Therapie sollte möglichst bis zum Ende der Wachstumsphase fortgeführt werden.
Sekundär präventive Wirbelsäulengymnastik
Sollten Sie schon einmal Rückenprobleme gehabt haben und möchten diesen vorbeugen, um kein chronischer Rückenpatient zu werden, bieten wir in Kursform Wirbelsäulengymnastik an, die bis zu 80 % von Ihrer Krankenkasse erstattet wird.
Hausbesuche
Alle aktiven oder passiven Therapiemaßnahmen werden auf ärztliche Verordnung von uns auch als Hausbesuche durchgeführt.